Gerhard Kurz
"... seitdem Judo olympisch geworden ist, hat es sich immer mehr versportlicht, es hat viel von seinem ursprünglichen verloren. Ich wollte aber mehr Kampfkunst und weniger Sport"
"Im Aikido habe ich gefunden, was ich im Judo gesucht habe."
Gerhard Kurz
Gerhard Kurz begann er etwa im Jahr 1974 mit dem Studium des Aikido im DAB. Er war ein Aikidoka der ersten Stunde in Deutschland. Zuvor hatte er bereits 20 Jahre Judo geübt.
Er verließ den DAB nach einigen Jahren und orientierte sich hauptsächlich am französischen Aikido-Lehrer André Nocquet und später auch an Katsuaki Asai Sensei, dem Bundestrainer des Aikikai-Deutschland. Schließlich fand er seinen eigenen Weg und nannte ihn "Mushin Rengo".
Der Name wurde Programm. Alle Aikidoka in einem einzigen Verband zu vereinen war sein großes Ziel. Dadurch wollte er eine gemeinsame starke Vertretung gegenüber den Sportverbänden und eine gerechte Verteilung der Fördermittel erreichen.
Das erste große Treffen mit Aikidoka aus mehreren Verbänden und Stilen initiierte Gerhard Kurz in Form eines Freundschaftslehrgangs im Jahr 1995 in Murrhardt. Damit legte er den Grundstein für die Zusammenarbeit über die Verbandsgrenzen hinweg. Der Lehrgang fand 2007 schon zum 13-ten Mal statt und war das Highlight jedes Aikidojahres in Baden-Württemberg.
Mit Gleichgesinnten aus verschiedenen Verbänden gründete Gerhard Kurz 1997 den Fachverband für Aikido in Baden-Württemberg (FABW). Er wurde ins Amt des Generalsekretärs gewählt, das er bis zum Herbst 2006 ausübte.
Er arbeitete intensiv an der Aufnahme des FABW in den Landessportbund. Die Aufnahme scheiterte damals wegen des Einplatz-Prinzips. Unter seiner Leitung gab es ab dem Jahr 2001 erste Annäherungen zwischen FABW und AVBW, dem DSB-Fachverband für Aikido.
Erst am 10.Dezenber 2007 beschloss der Vorstand des Württembergischen Landessportbundes, den FABW als eigenständigen Aikido-Fachverband neben dem AVBW aufzunehmen. Sein großes Ziel hatte er erreicht.
Diese Nachricht erreichte Gerhard Kurz nicht mehr. Er starb in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember 2007. Am Abend zuvor hatte er noch das Training in Murrhardt geleitet. Er wurde am 20. Dezember in Dogi und Hakama beerdigt. Viele Freunde und Aikidoka aus verschiedenen Verbänden kamen um gemeinsam Abschied zu nehmen.
"Er hat immer alles für das Aikido gegeben. Durch seinen plötzlichen Tod ist eine große Lücke entstanden."
"Selten habe ich im Aikido einen Lehrer gesehen, der so tolerant und offen war wie Gerhard."
"Gerhard gehörte zu denen, die Menschen verbinden."
"Aikido war sein Leben."